Akute Belastungsreaktion

Tod in der Familie, Jobverlust, Autounfall oder Scheidung – eine Belastung, die nur schwer verkraftbar ist und bei vielen eine akute Belastungsreaktion hervorrufen kann, auch bekannt als „Nervenzusammenbruch“.

Was ist eine akute Belastungsreaktion?

Eine akute Belastungsreaktion ist eine Reaktion des Körpers auf ein akutes, meist traumatisches Ereignis durch ein außergewöhnlich hohes Stresslevel. Man unterscheidet hierbei die Dauer der Reaktion. Bis zu 48h spricht man von einer Akuten Belastungsreaktion. Über 48 h bis zu 4 Wochen nennt man diese dann akute Belastungsstörung. Bis zu 3 Monate nach dem Ereignis spricht man von einer akuten posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS), darüber hinaus von einer chronischen PTBS.

Akute Belastungsreaktion

Ursachen einer akuten Belastungsreaktion:

 Die Ursachen können vielseitig sein, sind aber zumeist eine Reaktion auf ein traumatisches Erlebnis, wie der Tod einer nahestehenden Person, ein schwerer Unfall oder das Erfahren von Gewaltakten. Menschen mit bestimmten Vorerkrankung wie Depressionen oder Persönlichkeitsstörungen können hierbei schneller betroffen sein, durch eine niedrigere Schwelle.

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Symptome einer akuten Belastungsreaktion:

Grundsätzlich können diese immer und überall auftreten. Zumeist äußern diese sich als Erinnerung, genauer gesagt „Wiedererleben“ des vorangegangenen Traumas, durch sogenannte „Flashbacks“. Auch ein typisches Symptom ist die Vermeidung, oder das Verdrängen. Beispielsweise können 1000 Autofahrten kein Problem gewesen sein, nach einem Unfall als Betroffener traut man sich aber nicht sofort wieder hinters Steuer, sondern versucht solche Situationen, in denen man Autofahren müsste, zu vermeiden. Stattdessen fährt man dann beispielsweise mit Zug oder sagt Verabredungen, welche weiter weg sind ab, um nicht am Straßenverkehr teilnehmen zu müssen. Hierbei treten gehäuft Panik und Angstattacken auf, sowie Nervosität und erhöhte Gereiztheit. Körperliche Symptome wie Herzrasen und Atemnot etc. können zusätzlich bei Triggermomenten auftreten.

Behandlung einer akuten Belastungsreaktion:

Betroffene sollten nach einem solchen Trauma immer eine Person zum Reden haben, um nicht destruktive Denk- und Handlungsweise zu entwickeln. In der Psychotherapie werden eben solche Gespräche geführt. Für eine bessere Stimulation kann auch Hypnose angewandt werden. Eine weitere Therapiemöglichkeit bietet das sogenannte EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing), was so viel bedeutet wie, Erlebtes durch Augenbewegungen zu verarbeiten. Das Augenmerk liegt hierbei allerdings nicht auf der Bewegung des Auges, sondern auf der Fokussierung eines Bereiches. Durch Expositionstherapie sollen dann gezielt Traumata behandelt werden können. Es sollte vermieden werden, auf Alkohol oder sonstige Drogen zurückzugreifen, um sich zu entspannen, da diese oft das Gegenteil bewirken können.

Sie leiden unter akuter Belastungsstörung ? Wir beraten Sie gerne vertraulich und unverbindlich in einem Erstgespräch.

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Hilfe und Tipps für Betroffene und deren Angehörige:

Betroffene:

  • Hilfe suchen
  • Selbsthilfegruppen besuchen
  • Mit dem Auslöser beschäftigen
  • Triggernde Filme und Bilder zunächst meiden
  • Freunde und Angehörige einbinden
  • Kein Alkohol oder Medikamente verwenden, um die Angst zu minimieren, oder zu entspannen
  • Atemübungen und Entspannungsübungen erlernen und anwenden
Akute Belastungsreaktion Psychotherpie Zehlendorf

Angehörige:

  • Unterstützend wirken
  • Informieren Sie sich über die Erkrankung bei verschiedenen Quellen, um einen guten Überblick zu erhalten
  • Vermeiden Sie Floskeln wie „So schlimm war es doch gar nicht!“
  • Ermutigen Sie nicht aufzugeben und sich den Ängsten zu stellen
  • In Konfrontation von Angst auslösenden Situationen begleiten
  • Zu Hilfsangeboten wie Psychologen und Selbsthilfegruppen ermutigen
  • Überbelastungsreaktionen erkennen und unterstützen durch Anleitungen wie Atemübungen
  • An sich selbst denken! Kennen Sie Ihre Grenzen und kommunizieren Sie diese klar!     

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